Ich meine, früher war der Hauptwunsch jedes Buben eine Modelleisenbahn und Lokführer war sein Traumberuf.
Diese Zeiten sind lange vorbei. Im Spielzeugbereich hat die Eisenbahn gegen den Computer verloren und die Assoziationen bewegen sich eher im Bereich „Defizit“.
Vielleicht ist das in Purkersdorf ein wenig anders, da ja hier die Bahn doch sehr dominant ist. Mein Sohn hat jedenfalls im Alter von 3 schon stundenlang am Fussgängersteg vom Bahnhof Unter-Purkersdorf stehen können und betrachtete mit Begeisterung die vorbeifahrenden Züge und die wechselnden Signale.
Aber vielleicht liegt es auch an mir. Die Computer kamen bei mir erst später. Ursprünglich hatte ich ja auf Maschinenbau gesetzt.
Jedenfalls ergab es sich, dass wir kürzlich das Eisenbahnmuseum in Strasshof besuchten. Das Eisenbahnmuseum, nach Durchfahrt durch den Ort gleich links, besteht aus einem alten Heizhaus der Nordbahn und einem riesigen angeschlossenem Freigelände. Zu bestaunen gibt es dort Österreichs grösste Sammlung historischer Schienenfahrzeugen, in allen nur erdenklichen Erhaltungszuständen.
Die Attraktion allerdings sind die „Dampftage“, bei denen einige Lokomotiven unter Dampf stehen und bei denen das Publikum am Führerstand einer Dampflok am Gelände ein Stück hin- und herfahren kann.
Für die Kinder gibt es an diesen Tagen als Attraktion eine Parkbahn, bei der die Kinder auf funktionstüchtigen, mit Kohle beheizten Dampfzügen ihre Runden drehen können.
Bemerkenswert ist, dass dieses Museum als Verein geführt wird, bei dem jeder vom Lokführer bis zur Buffet-Dame ihren Mitgliedsbeitrag zahlen muss um dann ehrenamtlich am Betrieb des Museums mitarbeiten zu dürfen.
Der letzte Dampftag dieser Saison findet heuer am 26.Oktober 2004 statt, bevor das Museum bis zum Frühjahr in den Winterschlaf verfällt. Er steht unter dem Motto „Dampf aus“.
Das Museum besitzt übrigens auch eine wunderschön restaurierte Garnitur der in Purkersdorf so überaus beliebten 4030er.
Siehe auch: www.heizhaus.com