Wirtschaft und Flüchtlinge

Ein Aspekt geht mir schon lange ab bei den Debatten über Flüchtlinge und Zuwanderung:

Man redet über die Arbeitsplätze, die uns von den Zuwanderern weggenommen werden, aber nie darüber, dass jeder Flüchtling auch ein Konsument ist.

Schon der König der Milchmädchenrechner, Jörg Haider, hat uns vor 25 Jahren vorgerechnet:
"Wir haben 140.000 Arbeitslose und 180.000 Gastarbeiter. Schicken wir die Gastarbeiter doch nach Hause, dann haben alle Österreicher Arbeit". Ganz so, als ob die Arbeitsplätze eine fixe Größe wären.

Wären wir dem weisen Haider-Rat gefolgt, so hätten wir damit auch 180.000 Konsumenten weggeschickt! Somit hätte es vermutlich keinen einzigen Arbeitslosen weniger gegeben! Eine wirtschaftliche Abwärtsspirale.

Wir haben es in den 60ern des vorigen Jahrhunderts gesehen: wir hatten Arbeitskräftemangel und haben Gastarbeiter ins Land geholt. Genutzt hat es wenig, weil diese Leute wohnen, essen und sich anziehen mussten und möglichst auch einen Fernseher und ein Auto wollten. Aber es ergab sich dadurch eine wirtschaftliche Aufwärtsspirale!

Es kommen ja nicht die ganz Armen. Die haben sowieso keine Chance, wegzukommen. Die wirklich Reichen haben auch  andere Möglichkeiten, ihr Land zu verlassen. Diejenigen, die kommen, hatten sich zumeist einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet, jetzt ist ihr Lebensraum zerstört. Warum sie als Wirtschaftsflüchtlinge denunzieren?

Sie haben gehört, dass besonders Deutschland eine prosperierende Wirtschaft hat und man dort leicht Arbeit finden kann. Arbeit finden! Lasst sie arbeiten! Sie nehmen niemanden einen Arbeitsplatz weg! Sie werden das verdiente Geld ieder ausgeben und somit die Wirtschaft ankurbeln! Sie wollen nämlich ein besseres Leben!

Und: In den vergangenen zehn Jahren sind laut Statistik Austria durchschnittlich zwischen 20.000 und 25.000 Österreicher pro Jahr ausgewandert. Wirtschaftsflüchtlinge?