Die Titelstory im Profil 47/2014 lautete:
Freizeit statt Geld
Ein Eliten-Phänomen greift auf die österreichische Arbeiterklasse über.
Warum nur?
Ich habe versucht, die Frage in einem Leserbrief zu beantworten.
Der Leserbrief wurde in Ausgabe 48 leicht adaptiert abgedruckt. Hier das Original:
Geschätzte Redaktion,
der Aufmacher der letzten Nummer hat mich sehr irritiert.
Genauso wie mich viele andere Zeitungsartikel und Politiker-Aussagen in letzter Zeit irritiert haben.
Mit offenem Mund staunt die Profil-Redaktion über die Arbeiterklasse!
Kennt bei Ihnen niemand die NASA-Studie (OK, private Studie mit einem NASA-Rechenmodell, trotzdem), nach der unsere Zivilisation – wie immer man es dreht und wendet – nicht mehr aufrecht zu erhalten ist, da wir viel mehr Resourcen verbrauchen als langfristig vorhanden sind?
Von allen Politkern und Journalisten (Michael Nikbakhsh im Leitartikel: "Daher: Kaufen Sie sich etwas Schönes, die Konjunktur wird es Ihnen danken!") wird Wachstum als einzig mögliche Strategie gefordert. Bis zum bitteren Ende. Und das in einem der reichsten Länder der Welt!
Offensichtlich hat nur die Arbeiterklasse erkannt, dass es jetzt eigentlich genug ist und dass es auch andere Werte gibt.
Wollen wir den Entwicklungsländern nicht auch eine Entwicklung gönnen und vielleicht auch das Ende der Zivilisation ein bisschen hinausschieben?
Eigentlich sollte doch allerorts intensiv darüber nachgedacht werden, wo wir zurückstecken können, ohne dass es uns allzu weh tut, anstatt munter weiterzutun und auf den allerletzten Zusammenbruch zu warten!
Solche Überlegungen würde ich mir von einem Qualitätsmagazin erwarten!
Mit freundlichen Grüßen,
Gerhard Bürgmann