Poloshirt, Baumwolle!?!?

Der Sommerschlussverkauf ist voll im Gange und so ist es an der Zeit, sich ins Auhof-Center zu bewegen und das Angebot zu sichten.
Klar, „Geh nicht fort – kauf im Ort“ oder so ähnlich, aber ich fürchte, da gibt es nicht viel.
Ein Poloshirt zu erstehen ist nicht weiter schwierig, gibt es in dutzenden Geschäften.

Beim Vergleich der Preise habe ich dann doch große, runde Augen bekommen: Die Preisspanne bewegt sich zwischen 3,50€ und 159,00€!


Wobei man fairerweise dazusagen muss, dass bei dem Modell um 159€ im Ausverkauf noch 30% abgezogen werden. Da kann man sich über eine wirklich signifikante Ersparnis freuen! Aber ich will gar nicht vom teueren Modell reden. Die Erzeugerfirma kommt tatsächlich aus einem Polospieler-Umfeld, das Shirt wurde zumindest in der Türkei produziert und wem es zu teuer ist, der braucht es ja nicht zu kaufen!

Über das Modell um 3,50€ möchte ich aber schon sprechen. Es kommt aus Bangladesh und der Preis kommt mir irgendwie obszön vor!
Rechnet man die 20% Umsatzsteuer weg, wird das Shirt praktisch um 2,92€ verkauft. Wieviel Gewinn die Firma C&A bei ihren Ausverkaufsangeboten eingeplant hat, ist mir natürlich nicht bekannt. Bekannt ist mir aus eigener Anschauung, dass es im Verkaufslokal im Auhof-Center kein Verkaufspersonal, sondern nur eine Kassierin gibt. Das spart. Aber das gute Stück musste trotzdem von Bangladesh nach Wien transportiert werden. Das geschieht sicher nicht gratis. Und dort musste es gefertigt werden. Und davor musste die Baumwolle angebaut, gepflückt und verarbeitet werden!

Da ich mir schwer vorstellen kann, dass es für die Leute, die mit der Erzeugung dieser Shirts beschäftigt sind, mehr verdienen, als gerade mal zum nicht Verhungern notwendig ist, hab ich ein bissl recherchiert und folgenden Artikel vom 7.6.2019 im Magzin FOCUS gefunden (Der Artikel bezieht sich im Speziellen auf Sri Lanka, man kann aber sicher guten Gewissens annehmen, dass es in Bangladesh nicht besser sein wird):

Mindestlohn in Textilfabriken: Arbeitsbedingungen bei C&A stehen in der Kritik

Resümee des Artikels: Bei C&A sei „gar nichts“ erreicht worden.